SwissCovid App und der Datenschutz
Unsere Mitarbeiter werden in letzter Zeit privat öfters gefragt, was wir von der SwissCovid App halten. Schliesslich sind wir ja «die Informatiker» :) Oft werden dabei Bedenken bezüglich Datenschutz geäussert. Gerne teilen wir unsere Gedanken dazu:
Alle möglichen Akteure sammeln ständig so viele Daten wie sie kriegen können und viele Menschen scheinen auch bereit zu sein den Zugriff grosszügig zu gewähren. Der Staat muss aber das Ziel haben, die Privatsphäre der Bürger zu schützen, auch und gerade dann, wenn heikle Bereiche wie die öffentliche Gesundheit tangiert werden.
Dies ist im Fall der Covid-Apps gelungen: Selten wurde in der Schweiz und weltweit in so kurzer Zeit so vertieft über das Thema Datenschutz diskutiert. Im Frühling gab es verschiedene Ansätze, wie eine Corona-App umgesetzt werden könnte. Schnell wurde der öffentliche Druck gross genug, so dass in den meisten Ländern die Pläne mit einer zentralen Datenhaltung fallen gelassen wurden.
Die nun in der Schweiz und vielerorts eingesetzte Lösung beruht darauf, dass jedes Smartphone die zufällig generierten und immerzu per Bluetooth verschickten Codes bei sich behält und zweimal täglich mit den publizierten Codes von Menschen mit einem positiven Befund vergleicht. So wird der Privatsphäre und dem Datenschutz Rechnung getragen.
Ja, die App hat auch Potential für Verbesserungen. (Welche Software hat dies nicht?) Zudem ist der Zwang zur Standortfreigabe bei Android ein Problem. Als Workaround können die Rechte auf Standortdaten den übrigen Apps entzogen werden. Und auch die administrativen Abläufe zur Übermittlung der Codes bei einem positiven Befund müssen sicher reibungsloser funktionieren. Dies ist aber kein Grund die App nicht zu nutzen. Schlussendlich gilt: «Nützt's nüd, so schad's nüd.»
Wir finden also: Ja, installieren sie die App auf Ihrem Smartphone und leisten sie so einen Beitrag zur Eindämmung des Corona-Virus!
Weitere Informationen finden Sie hier:
- swisscovid-app-facts.ch liefert weitere Antworten auf Ihre Fragen - Getragen durch eine breite Allianz aus kritischen Schweizer NGOs wie Amnesty International und die Digitale Gesellschaft
- Das Video der Keynote an der DINAcon vom 23. Oktober 2020 liefert Einblicke zur Entstehung der App
- Offizielle Seite des BAG zur App
- Source Code der App auf Github Dieser wurde übrigens bereits von einigen weiteren Ländern genutzt, um eigene Covid Apps zu erstellen. So funktioniert Open Source!